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Handwerker als Klimaschützer

Wie das Handwerk zur treibenden Kraft der Energiewende wird

Der Umbau hin zu einer klimafreundlichen Gesellschaft ist eines der zentralen Zukunftsprojekte – und das Handwerk mittendrin. Denn wo Windräder gebaut, Dächer gedämmt, Heizsysteme modernisiert oder E-Ladesäulen installiert werden, da wird nicht nur geschraubt, gebohrt und programmiert, sondern aktiv Klimaschutz betrieben. Das Handwerk steht an vorderster Front der Transformation – und wird damit selbst zum Klimahandwerk.

Hier wird Klimaschutz gemacht

Die Energiewende ist keine abstrakte Zukunftsvision – sie findet hier und heute statt. Und sie verändert das Handwerk tiefgreifend. Aus traditionellen Gewerken werden moderne Klimaberufe. Wo früher Heizkessel getauscht wurden, stehen heute Wärmepumpen, smarte Regelungstechnik und erneuerbare Energien auf dem Programm. Neben den bekannten Klimaberufen wie Anlagenmechaniker SHK oder Elektroniker für Gebäudetechnik gewinnen immer mehr Gewerke an Bedeutung – viele davon bislang kaum mit Klimaschutz in Verbindung gebracht. Die Aufgaben werden komplexer, die Qualifikationen anspruchsvoller, die Wirkung größer.

Besonders gefragt sind folgende Gewerke:

  • SHK (Sanitär, Heizung, Klima)
  • Elektrotechnik und Gebäudesystemtechnik
  • Dachdecker- und Zimmererhandwerk
  • Maler- und Lackiererbetriebe (z. B. bei Fassadendämmung)
  • Gebäudereiniger (z. B. bei nachhaltiger Gebäudebewirtschaftung)
  • Metallbauer, Schreiner und Baugewerke – bei Fensterbau, Fassaden, Bauelementen

Aktuell arbeiten rund 490.000 Handwerksbetriebe mit über 3,1 Millionen Beschäftigten in knapp 30 Gewerken täglich in fast allen Bereichen am Erfolg der Energie-, Wärme- und Mobilitätswende mit.

(Quelle: zdh.de)

Neue Berufsbilder: Technik trifft Nachhaltigkeit

Durch den technischen und gesellschaftlichen Wandel entstehen nicht nur neue Berufsprofile, auch viele klassische Berufe erhalten zukunftsweisende Zusatzqualifikationen – der Beruf wird anspruchsvoller, aber auch attraktiver und zukunftssicherer. Ein wichtiges Argument, denn für viele junge Menschen ist der Klimaschutz ein starkes Motiv. Und genau hier liegt eine große Chance für das Handwerk, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wer heute mit Werkzeug und Tablet in der Hand die Energiewende vorantreibt, gestaltet aktiv die Zukunft. Genau dieses Selbstverständnis macht die Berufe im Handwerk interessant – vorausgesetzt, die Branche kommuniziert diese Rolle klar und sichtbar!

Vielfalt statt Nische – Klimaschutz als Querschnittsaufgabe

Fast 30 Handwerksberufe leisten heute einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Manche ganz offensichtlich, etwa beim Einbau von Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen. Andere weniger sichtbar, aber nicht minder wichtig, beispielsweise bei Dämmmaßnahmen, effizientem Innenausbau oder im Bereich nachhaltiger Mobilität.

Beruf

Beitrag zum Klimaschutz

Anlagenmechaniker:in SHK

Installation von Wärmepumpen, Solarthermie und effizienten Heizsystemen

Elektroniker:in für Energie- und Gebäudetechnik

PV-Anlagen, Ladeinfrastruktur, Smart Meter, Stromspeicher

Gebäudeenergieberater:in (HWK)

Erstellung von Sanierungsfahrplänen, energetischer Gebäudestatus

Dachdecker:in

Dach- und Fassadendämmung, PV-Montage, Solarthermie

Glaser:in / Tischler:in

Austausch von Fenstern, Türen und Verglasungen zur Wärmedämmung

Kälteanlagenbauer:in

Aufbau effizienter Kälte-, Klima- und Wärmepumpensysteme

Kraftfahrzeugtechniker:in / Zweiradmechatroniker:in

Wartung von E-Fahrzeugen und E-Bikes für nachhaltige Mobilität

Brunnenbauer:in

Erschließung geothermischer Energiequellen für Heizung und Kühlung

Land- und Baumaschinenmechatroniker:in

Instandhaltung von Maschinen für ressourcenschonende Landwirtschaft und Bau

Maler:in und Lackierer:in

Fassadendämmung, klimafreundliche Beschichtungssysteme

Stuckateur:in / Raumausstatter:in

Innen- und Außendämmung, Flächenheizungen, Gestaltung nachhaltiger Wohnräume

Ofen- und Luftheizungsbauer:in

Einbau klimaneutraler Feuerstätten, Nutzung von Biomasse

Rollladen- und Sonnenschutztechniker:in

Passiver Hitzeschutz, Senkung des Kühlenergiebedarfs

Fachkraft für Solartechnik

Planung, Installation und Wartung von Solaranlagen

Fachkraft für Ladeinfrastruktur

Aufbau von Ladepunkten, Anschlussplanung, Integration ins Stromnetz

Schornsteinfeger:in

Kontrolle von Heizsystemen, Beratung zu Effizienz und Förderung

Straßenbauer:in

Infrastruktur für Radwege, ÖPNV und Zufahrten zu Energieanlagen

Metallbauer:in / Maurer:in

Bau langlebiger, energieeffizienter Strukturen mit klimaresilienten Baustoffen

Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer:in

Technische Dämmung von Anlagen, Rohren und Gebäuden

Zimmerer:in

Bau und Sanierung energieeffizienter Holzgebäude

Gebäudetechniker:in für Energiesysteme

Vernetzung von Heizung, Lüftung, Strom und Steuerung

Checkliste: So wird Ihr Betrieb zum Klimahandwerksbetrieb

Die Umstellung auf klimarelevante Leistungen erfordert kein komplettes Neudenken, aber klare Schritte. Diese Punkte helfen Unternehmen beim Einstieg:

Betriebliche Voraussetzungen

  • Welche klima- und energierelevanten Leistungen bieten wir aktuell an?
  • Welche Technologien (z. B. Wärmepumpen, PV, Speicher) sind wirtschaftlich integrierbar?
  • Gibt es Kooperationen mit Energieberatern oder anderen Gewerken?

Qualifizierung & Personal

  • Gibt es Weiterbildungen zu neuen Technologien (z. B. Wärmepumpe, E-Mobilität)?
  • Wurden Fördermittel für Qualifizierung geprüft (z. B. über BAFA, HWK)?
  • Wie attraktiv ist unser Betrieb für klimabewusste Nachwuchskräfte?

Kommunikation & Positionierung

  • Ist unser klimabezogenes Angebot auf der Website sichtbar?
  • Kommunizieren wir den Nachhaltigkeitsaspekt in Beratung und Auftragsvergabe?
  • Nutzen wir regionale oder überregionale Netzwerke zum Thema Klimahandwerk?

    Förderung und Unterstützung – was Betriebe wissen sollten

    Klimaschutz wird politisch stark gefördert, das gilt auch für Handwerksbetriebe:

    • BAFA: Förderung von Einzelmaßnahmen (z. B. Heizungsoptimierung), Energieberatung
    • KfW: Kredite und Zuschüsse für Sanierung, Ladeinfrastruktur, energetische Neubauten
    • HWK & Innungen: kostenlose Beratung, Schulungen, Netzwerke
    • Bildungszentren des Handwerks: gezielte Fachkurse zu PV, Wärmepumpe, E-Technik etc.
    • Landesinitiativen: Regionale Projekte für betrieblichen Klimaschutz oder Azubi-Förderung

    >> Tipp:

    Die Plattform www.energie-effizienz-experten.de liefert bundesweite Infos zu zertifizierten Energieberater:innen – auch für Kooperationen.

    Fazit: Die Zukunft ist Handwerk – und nachhaltig

    „Klimahandwerk“ ist mehr als ein Modewort. Es ist die Beschreibung eines neuen Selbstverständnisses im Handwerk: als Mitgestalter der Energiewende, als Anbieter innovativer Techniklösungen und als Arbeitgeber mit Zukunftsmission. Wer heute einen Beruf im Handwerk ergreift oder weiterentwickelt, gestaltet die Lebensgrundlagen von morgen. Und die Vielfalt zeigt: Klimaschutz ist ein branchenübergreifendes Projekt.

    Für Betriebe lohnt es sich, diesen Wandel aktiv mitzugehen – nicht nur aus Verantwortung, sondern auch aus wirtschaftlicher Vernunft. Denn die Aufträge von morgen gehören denen, die heute vorausdenken. Dämmung, Heizungstausch, Solaranlagen, Lüftungssysteme, E-Mobilitätsinfrastruktur: All das sind Aufgaben für gut ausgebildete Handwerkerinnen und Handwerker. Eine Chance, für die Betriebe alle Förderoptionen, aber auch Hilfsangebote und Kampagnen ihrer Kammern und Verbände nutzen sollten. Denn auch wenn es dem Klimahandwerk zunehmend gelingt, mit gezielten Kampagnen und Nachwuchsinitiativen junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern – zwischen 2017 und 2023 ist die Zahl der Auszubildenden sowie der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge stetig gestiegen – bleibt eine wachsende Zahl an Lehrstellen unbesetzt. Ein der Branche durchaus bekanntes, generelles und möglicherweise auch strukturelles Problem. Doch keines der Ausrichtung auf das Klimahandwerk. Im Gegenteil: Der Weg ist das „Klima“ziel – auf dem Weg bleiben alternativlos.

    Quellen (Auswahl)

    www.zdh.de – Zentralverband des Dt. Handwerkswww.dena.de – Deutsche Energie-Agentur
    www.bafa.de – Förderprogramme und Energieberatungwww.handwerk.de – Nachwuchskampagnen & Berufsinfos
    www.energiewechsel.de – BMWK-Portal zur Energiewendewww.kfw.de – Fördermittel für Betriebe

    >>Hinweis:

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