Wie wirkt sich Glücksempfinden auf die Arbeit aus?
Glück ist etwas, das mehr wird, wenn man es empfindet und teilt. Anders gesagt: Glück, so betonen es zahlreiche Psychologen, strahlt auf andere ab und macht zugleich aufgeschlossener. Es entsteht etwas Positives, wenn Menschen das Gefühl haben, dass ihre Arbeit glücklich macht. Im Privaten also auch im beruflichen Umfeld. So ändert sich nicht nur das Betriebsklima zum Besseren – gute Laune steckt andere an. Auch sind glückliche Arbeitnehmer intrinsisch motiviert, sprich sie gehen der Arbeit und nicht allein des Geldes wegen arbeiten, sie binden sich stärker an ihrem Arbeitgeber und identifizieren sich mit dem eigenen Betrieb, sie sind kreativer und vor allem bereit, über den Tellerrand hinauszuschauen, was wiederum Innovationen, Leistungsfähigkeit und bessere Arbeitsergebnisse fördert.
„Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“
Albert Schweitzer, Arzt und Philosoph (1875-1965)
Wenn Glück so magisch wirkt, wirkt es auch nach außen. Und wird zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil, der aktiv bei der Suche nach Fachkräften und Auszubildenden genutzt werden sollte. Oder gibt es ein besseres Argument für den eigenen Betrieb zu werben, als glückliche Mitarbeiter, die das Arbeitsklima nicht nur als positiv, sondern sogar als „zweite Familie“ empfinden? Eben. Dazu Rehwaldt: „Wenn das Betriebsklima gut ist, berichten Mitarbeitende ganz anders von ihrer Arbeit.“ Sie erzählen beispielweise im privaten Umfeld von der erfahrenen Wertschätzung durch Kunden, Kollegen und Vorgesetzte. Ein wichtiges Pfund, das bei der Jobsuche entscheidend ist.
Denn wenn Mitarbeitende im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis vor allem Positives von der Arbeit berichten, ist das laut Glücksforscherin authentisch. Gerade im Handwerk spiele Authentizität eine übergeordnete Rolle, weshalb Mundpropaganda Betrieben schlussendlich bei der Etablierung einer Arbeitgebermarke unterstützt. Damit wird Glück zur Chefsache!