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Nachwuchs im Handwerk

Die Generation Alpha kommt

Die Nachfolgegeneration rückt näher – und mit ihr neue Chancen und Herausforderungen für das Handwerk. Die sogenannten „Alphas“ sind die erste Generation, die vollständig in einer digitalen Welt aufwächst. Während sich viele Betriebe noch mit den Eigenheiten der Generation Z auseinandersetzen, steht die nächste Altersgruppe bereits in den Startlöchern. Was bedeutet das für das Handwerk – insbesondere für die Themen Recruiting, Onboarding und Teamintegration?

Charakteristika der Generation Alpha:

  • Digital Natives 2.0: Sie wachsen mit Tablets und Sprachassistenten auf. Analoge Prozesse sind ihnen fremd.
  • Visuelle Lernende: YouTube, TikTok & Co. prägen ihre Aufmerksamkeitsspanne und Lerngewohnheiten.
  • Hohes Bedürfnis nach Sinn und Nachhaltigkeit: Schon in der Grundschule wird Umweltschutz thematisiert – ein Thema, das später auch ihre Berufsentscheidung beeinflusst.
  • Individualität, Selbstwirksamkeit und Chancengerechtigkeit: Sie erfahren, dass ihre Meinung zählt – auch gegenüber Erwachsenen und messen Arbeitgeber an ihrem Umwelteinsatz und dem Thema Chancengerechtigkeit.

Warum das Handwerk jetzt handeln muss

Die demografische Entwicklung lässt keinen Spielraum: Bis 2030 werden über 30 Prozent der heutigen Handwerksmeister in den Ruhestand gehen. Die Rekrutierung des Nachwuchses ist damit keine Zukunftsaufgabe, sondern Gegenwartsverantwortung. Der Schlüssel: Das Handwerk muss die Lebenswelt der Generation Alpha verstehen und in der Lage sein, diese in den Betrieb zu integrieren – ohne dabei seine Identität zu verlieren. Doch wer ist die Generation Alpha?

Die Generation Alpha (GenAlpha oder Genα) umfasst die Jahrgänge ab circa 2010 bis etwa 2025. Sie sind die Kinder der Millennials – auch als Gen Y bekannt – und wachsen komplett im 21. Jahrhundert und damit in einer Welt auf, in der Smartphones, KI, soziale Medien und sofortiger Zugang zu Informationen selbstverständlich sind.

3 Schritte von der Azubi-Suche bis zur Integration

1. Recruiting: Wie finde ich Alphas für mein Handwerk?

Die Berufsorientierung beginnt heutzutage früher – und digitaler. Betriebe müssen dort sichtbar sein, wo sich die Jugendlichen aufhalten: im Internet, auf Plattformen wie YouTube, Instagram oder TikTok – und natürlich in Schulen.

Das heißt auch: Die Sprache dieser Generation sprechen. Nicht aufgesetzt, sondern authentisch. Also eine Strategie verfolgen – und nicht mal hier, mal da „was posten“.

Am natürlichsten gelingt dies mit Unterstützung eigener Azubis, doch auch externe Expertise kann sinnvoll und notwendig sein, entsprechende Content-Strategien für den eigenen Betrieb zu etablieren.

>> Checkliste Recruiting:

  • Früh ansetzen: Kooperationen mit Grund- und weiterführenden Schulen (z. B. „Tag des Handwerks“ oder Schülerpraktika) nutzen.
  • Digitale Sichtbarkeit: Kurze, authentische Videos auf Social-Media (z. B. „Ein Tag als Azubi bei uns").
  • Influencer-Ansätze: Azubis als „Handwerksbotschafter“ auf dem eigenen Insta-Kanal oder YouTube einsetzen.
  • Gamification-Elemente: Interaktive Online-Formate oder Azubi-Challenges auf Messen oder Onlineportalen.
  • Sinnstiftende Kommunikation: „Was bewirkst du als Elektriker?“, „Wie rettet dein Job als Installateur das Klima?“.

2. Onboarding: So gelingt der Start in den Betrieb

Der erste Eindruck zählt – insbesondere bei einer Generation, die viel Auswahl hat. Ein strukturierter Einstieg verhindert frühzeitige Abbrüche und fördert die Bindung dieser nach Zugehörigkeit suchenden Generation.

Ein gelungenes Onboarding ist der Schlüssel zum Erfolg für frischgebackene Azubis: von der herzlichen Begrüßung mit maßgeschneidertem Ausbildungsfahrplan bis zum persönlichen Mentoring-Programm. 

Transparente Kommunikation und der Einsatz moderner digitaler Tools sorgen für einen reibungslosen Start, während erste eigenverantwortliche Aufgaben das Selbstvertrauen stärken.

So wird der Neuzugang im Handumdrehen vom Greenhorn zum vollwertigen Teammitglied – eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.

>> Checkliste Onboarding:

  • Begrüßung mit Plan: Willkommensmappe, Ansprechpartner, strukturierter Ausbildungsfahrplan.
  • Mentoring-System: Ein fester Azubi-Pate oder Buddy, der in den ersten Wochen begleitet.
  • Transparente Kommunikation: Wie läuft der Betrieb? Was wird erwartet? Was gibt es für Regeln? Wie kann sich der Neuzugang einbringen?
  • Digitale Tools einbinden: Ein spannender Ansatz sind kurze Lernplattformen oder Apps zur Azubi-Einführung.
  • Früh Verantwortung übergeben: Kleine, reale Aufgaben stärken das Gefühl von Selbstwirksamkeit.

3. Teambuilding & Unternehmenskultur: Wie halte ich den Nachwuchs?

Die Generation Alpha sucht keine bloße Anstellung – sie sucht Zugehörigkeit und Bedeutung. Ein gesundes Betriebsklima ist entscheidender denn je.

Von konstruktiven Feedback-Gesprächen über sinnstiftende Teamevents bis hin zu echter Mitbestimmung – hier muss Wertschätzung großgeschrieben werden. Flexible Arbeitsbedingungen und klare Zukunftsperspektiven runden das Paket ab, das junge Talente nicht nur anzieht, sondern auch langfristig begeistert.

Diese Strategie schafft eine Atmosphäre, in der Azubis ihr volles Potenzial entfalten können und Unternehmen von frischen Ideen und engagierten Nachwuchskräften profitieren. 

>> Checkliste Teambuilding & Bindung:

  • Regelmäßige Feedback-Gespräche: Konstruktiv, wertschätzend, auf Augenhöhe.
  • Teamevents mit Purpose: Grillfest trifft Müllsammelaktion – Gemeinschaft + Sinn.
  • Partizipation fördern: Azubis bei Entscheidungen einbinden, Ideen zulassen.
  • Flexibilität zeigen: In Pausen, bei Freizeit oder kreativen Lernzeiten.
  • Perspektiven aufzeigen: Was kommt nach der Ausbildung? Meisterbrief? Betriebsübernahme?

Digitalisierung: Pflicht, nicht Kür

Viele Betriebe schrecken noch immer vor der Digitalisierung zurück. Dabei ist sie längst Teil unserer Lebens- und Arbeitswelt. Für die Gen Alpha etwa ist ein Tablet genauso selbstverständlich wie der Hammer für den Dachdecker. Die Tools von heute zu nutzen, kann zum Beispiel so aussehen:

  • Digitale Ausbildungsnachweise oder Azubi-Apps nutzen
  • QR-Codes auf Baustellenplänen integrieren, die zu Videoanleitungen führen
  • AR-Brillen oder 3D-Modelle zur Visualisierung bei Kundengesprächen oder Schulungen einsetzen
  • Wissensdatenbanken & Lernplattformen für Azubis aufbauen (z. B. mit Videos aus dem eigenen Betrieb)

Neue Generation: neue Verantwortung – aber auch neue Chancen

Die Generation Alpha wird das Handwerk verändern – genau wie jede Generation vor ihr. Der Unterschied: Noch nie war eine Generation so früh von Technologie, Individualisierung und Umweltsensibilität geprägt. Gleichzeitig bringen die „Alphas“ neben digitaler Kompetenz auch ein starkes Bedürfnis nach praktischer Anwendung, Mitbestimmung und kontinuierlicher Weiterentwicklung mit. Wer jetzt anfängt, sein Unternehmen generationengerecht, digital und menschlich aufzustellen, gewinnt loyale, lernbereite Teammitglieder – und wird sich in einem immer enger werdenden Markt nicht nur behaupten, sondern attraktive Zukunfts- und Ausbildungsbetriebe schaffen.

PROFIBLICK-Spezial: 10 Fragen, die sich jeder Betrieb stellen sollte

Denn ein Betrieb, nicht nur im Handwerk, ist nur so jung, wie die Menschen, die ihn gestalten. Daher ist es Maxime und Aufgabe zugleich, dafür zu sorgen, dass die Generation Alpha sagt: „Hier will ich mit anpacken.“

1. Bin ich für Jugendliche online sichtbar?

2. Habe ich Azubis als Markenbotschafter?

3. Gibt es moderne Praktikumsangebote für Schüler?

4. Habe ich einen klaren Ausbildungs- und Onboarding-Plan?

5. Nutze ich digitale Tools in der Ausbildung?

6. Gibt es einen Feedback- und Mentoring-Prozess?

7. Kommuniziere ich Sinn und gesellschaftliche Wirkung meines Gewerks?

8. Fördere ich Eigeninitiative und kreative Lösungen?

9. Gibt es Aufstiegsperspektiven – und spreche ich darüber?

10. Ist mein Betrieb ein Ort, an dem junge Menschen mitgestalten können?

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