Einfahrt, Terrasse, Weg oder Flächenbefestigung: Auch im Outdoor-Bereich ist Individualität gefragt. Und die gelingt dank vielfältiger Formen, Farben und Muster sowie einer stimmigen Materialwahl für jeden Stil und jeden Geldbeutel.
Lebensqualität hört an der Terrassentür nicht auf. Im Gegenteil, die Grenzen zwischen Innen- und Außenbereich verschwimmen zunehmend zu einem gemeinsamen Wohlfühlraum. Mit der passenden Planung sind der eigenen Kreativität in Materialität und Charakter dabei kaum Grenzen gesetzt: Pflaster aus Naturstein, Beton oder Klinker werden ebenso zur stilgebenden Komponente wie korrespondierende Pflanzen oder eine smarte Beleuchtung.
Randsteine oder Pflasterwege dienen neben funktionalen Aspekten vor allem optischen Gesichtspunkten. Eine Schlüsselrolle nimmt natürlich der gewählte Stein ein. Doch der kann, je nach Oberfläche und Verlegemuster, immer wieder anders wirken. Rustikal, überraschend, schlicht oder verspielt – berücksichtigen Sie am Besten schon bei der Planung, ob Sie eher den klassischen Look bevorzugen oder Ihrem Außenbereich mit einem modernen Verlegemuster und aktuellen Oberflächen den letzten Schliff geben möchten. Der Trick liegt in der ausgewogenen Kombination von Muster und Material.
Geometrische Muster gelten bei diesem Pflastermuster, das schon die Römer kannten, als Stilbruch. Vielmehr sind beim wilden Verband weder Steinformat noch Verlegerichtung vorgegeben: Unregelmäßig geformte Bruchsteine, Wackersteine oder Rechtecksteine werden ebenso unregelmäßig auf einem Untergrund aus Kies, Schotter und Sand angeordnet. Besonders schön ist dieser Verband für Höfe und Plätze.
Bei dem Läuferverband werden rechteckige Beton - und Pflastersteine gleicher Breite aber unterschiedlicher Länge, ohne ein bestimmtes Schema reihenweise verlegt. Durch diese willkürliche Anordnung der unterschiedlich langen Steine wirkt es lebendig, insofern kein fortlaufendes Muster verlegt wird. Der Halbverband hingegen wird nach einer klaren Struktur verlegt, indem gleichgroße Pflastersteine jeweils um einen halben Stein versetzt zur anliegenden Reihe angeordnet werden. Beide Verlegearten sind für Anfänger geeignet.
Bei dem Kreuzfugen Verband handelt es sich um das einfachste aller Pflastermuster, da die Pflaster lediglich nebeneinandergelegt werden, wodurch gerade Fugenlinien entstehen. Er ist dadurch sehr widerstandsfähig im Vergleich zu anderen Mustern, weshalb er auch favorisiert für Gehwege genutzt wird.
Mit seinen um 45° versetzten Steinen bildet der Fischgrät-Verband einen besonders stabilen Verbund. Er besticht nicht nur durch sein strukturiertes und lebhaft wirkendes Fugenbild, sondern ist zudem auch besonders geeignet für geneigte und stark belasteten Flächen.
Die Königsdisziplin beim Pflastern sind Bögen, Kreise und sogenannte Schuppenformen, die vor allem Kleinpflaster aus Naturstein eine ideale Bühne bereiten. Kreisförmig verlegte Pflasterflächenmarkieren bieten sich im Garten als Knotenpunkt an, sprich wenn mehrere Wege aufeinandertreffen. Ein weiterer Blickfang: Runde Sitzflächen. Anfänger können praktischerweise auf vorkonfektionierte Betonsteine in Keilform zurückgreifen, geübte Pflasterer mit einem Faible für Naturstein nutzen für dieses Muster das klassische Kopfsteinpflaster.
Ein Megatrend setzt sich im Außenbereich zunehmend durch: Die naturgebundene Gartengestaltung. Strenge geometrische Strukturen werden zugunsten formwilder Kompositionen verdrängt. Ein Anspruch, den moderne Polygonplatten in der Flächengestaltung beziehungsweise zur Befestigung von Terrassen, Wegen und Einfassungen perfekt erfüllen. Polygonplatten sind bruchraue Natursteinplatten in naturbelassener Formgebung – was jeden einzelnen Stein zu einem Unikat macht. Mit sandgestrahlter oder diamantgesägter Oberfläche werden diese Pflasterplatten zu rutschfesten Fußschmeichlern und sind somit auch für die Umgebungs-Gestaltung von Teichen oder Swimmingpools eine kluge Wahl.
Manchmal muss man bei der Weggestaltung mit Pflastersteinen in die Trickkiste greifen, damit ein kleiner Garten groß rauskommt. Zum Glück gibt es sie, diese kleinen Kniffe, die aus einem Gartenweg eine raumbildende Sichtachse machen. Das gelingt, wenn Sie den Weg beispielsweise als geschwungenen Verlauf Richtung Gartenende planen oder auf einen Blickfänger hin ausrichten und bei der Gestaltung auf rechteckige Pflastersteine, optimalerweise im Läuferverband verlegt, setzen. Korrespondierende Steinqualitäten unterschiedlicher Form und Größe, die von der Terrasse bis zum Wegende hin immer heller werden und so die optische Tiefenwirkung verstärken, sind ein zusätzlicher Effekt für mehr Großzügigkeit.
Es muss nicht immer voll gepflastert werden. Tatsächlich sind versiegelte Flächen das Gegenteil einer naturnahen Gestaltung von Stellplätzen, Sitzbereichen und Gehwegen. Warum nicht einfach die Pflaster mit Grün auflockern? Natürlichkeit und Authentizität geben in der Outdoor-Gestaltung zunehmend den Ton an; Lösungen, die eine harmonische Kombination von Grünfläche und Pflaster versprechen, sind gefragt.
Die einfachste Möglichkeit, mehr Grün zu wagen, sind Grasfugen, die sich ganz natürlich ergeben, wenn Terrassen, Wege oder Trittplatten direkt auf dem Rasen verlegt werden. Betonplatten stehen neben dem Dauertrend Naturstein aktuell besonders hoch im Kurs. Zusätzlich können Pflasterungen mit einer kleinwüchsigen Begrünung wie Kräuter aufgelockert werden und auch bepflanzte Hohlräume werden zu spannenden Eyecatchern.
Licht macht die Nutzung des Außenbereichs nicht nur sicherer, es setzt den verlängerten Lebensraum vor allem Nachts gekonnt in Szene. Vorausgesetzt, Sie verzichten auf eine grelle Beleuchtung und inszenieren Ihren Draußenraum vielmehr mit atmosphärischen Glanzpunkten. Die Möglichkeiten sind so zahlreich wie angesagt: einzelne Spots in Pollern, Mastleuchten, Bodeneinbaustrahler, illuminierte Pflastersteine, LED-Lichtbänder oder beleuchtete Blumenkübel – Ihre Wahl hängt letztlich nicht nur von Ihren persönlichen Vorlieben, sondern auch von den architektonischen Bedingungen und der Beschaffenheit von Terrassenböden, Überdachungen und Geländern ab. Ein weiteres Kriterium kann die Frage nach dem Zweck sein: Möchten Sie ein bestimmtes Objekt in Szene setzen? Die Orientierung auf Gehwegen oder Treppen optimieren oder eine bestimmte Atmosphäre kreieren? Bodeneinbaustrahler punkten mit einem besonderen Clou: Eine breite Ausstrahlwirkung auf Wand oder Brüstung betont einzelne Bereiche, ohne aufdringlich oder grell zu sein. Ein ähnlicher Effekt liegt Mastleuchten beziehungsweise Pollern mit eingebauten Spots zu Grunde, die hauptsächlich der Orientierung, zum Beispiel entlang von Treppen oder Wegen, dienen.
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