Wie Dachdecker vom Solar-Boom profitieren
Der Ausbau des Photovoltaik-Netzes hat Fahrt aufgenommen, Solarstrom ist in Deutschland wieder „in“. Das trägt dazu bei, dass Dachdecker und Installationsbetriebe trotz Inflation und Wohnungsbaukrise mit vollen Auftragsbüchern rechnen dürfen. Photovoltaikanlagen sind fast wieder so beliebt wie im Boomjahr 2011, immer mehr Hausbesitzer setzen auf erneuerbare Energien zur Stromerzeugung.
Dazu tragen neben der Energie- und Klimakrise der derzeit günstige Fördersatz sowie die bestehende Verpflichtung zum PV-Ausbau in einigen Bundesländern maßgeblich bei. Auch die Bekanntgabe von Wirtschaftsminister Habeck, Privatpersonen intensiver an der Energiewende zu beteiligen und bürokratische Verfahren zu vereinfachen, kurbelt die Nachfrage weiter an. Eine solide Ausgangsbasis für das Dachdeckerhandwerk, die den Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) optimistisch stimmt.
Info:
- Photovoltaik ist ein entscheidender Energie-Baustein der Zukunft, denn die Sonne scheint immer.
- Die meisten PV- beziehungsweise Solaranlagen werden auf Dächern installiert.
- Kein anderes Handwerk kennt sich mit dem Bauteil Dach so gut aus wie das Dachdeckerhandwerk.
Mehr Aufträge dank Klimawende
Inflation und Baustopps im Wohnungsneubau: die Baubranche hat mit deutlichen Einbußen zu kämpfen. Das betrifft auch das Dachdeckerhandwerk. Da kommt die Klimawende-Offensive mit dem Ziel, den Bruttostromverbrauch bis 2030 zu mindestens 80 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken, gerade recht. Schließlich tragen Solaranlagen maßgeblich zur Energiewende bei: die derzeitige PV-Strategie fordert neben dem Freiflächenausbau vor allem mehr Solaranlagen auf Hausdächern. Ein potenzieller Booster für den Umsatz. Denn ohne Dachdecker und ihre Expertise kann der Solarausbau nicht gelingen. Tatsächlich wurden allein im ersten Quartal 2023 mit Solar knapp 2,7 Gigawatt Leistung neu installiert, ab 2026 sollen es sogar 22 Gigawatt mehr pro Jahr sein, schätzt der ZVDH.
Schon gewusst?
Seit dem 26. September 2023 haben die Anfragen für PV-Installationen einen zusätzlichen Schub erlebt. Grund dafür ist das neue Förderprogramm „Solarstrom für Elektroautos“ der KfW, das den Kauf von PV-Anlage, Stromspeicher, Wallbox und Energiemanager mit bis zu 10.200 Euro bezuschusst. Die Nachfrage war so enorm, dass die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gewährten Haushaltsmittel in Höhe von 300 Millionen Euro für das Jahr 2023 bereits ausgeschöpft sind.