Wagnis, Wandel, Weitblick
Schwankende Baukonjunktur, stagnierendes Konsumklima und Neubau in der Krise: Aktuell weht der Bauwirtschaft eine steife Brise ins Gesicht. Zeit, die Segel für 2024 zu setzen und Kurs in Richtung Chancen zu nehmen. Welche Trends werden das kommende Jahr dominieren? Die deutsche Wirtschaft – und mit ihr die Bauwirtschaft – steht nach wie vor unter dem Eindruck des Ukrainekonfliktes, der damit verbundenen Teuerungsrate sowie anhaltend hoher Material- und Energiekosten. Die unmittelbaren Auswirkungen auf das Konsumklima setzen vor allem den Neubau unter Druck.
Laut einer Befragung von BauInfoConsult schiften Bauakteure daher zunehmend um, Aktivitäten werden Stand heute zum großen Teil durch Modernisierungs- und Sanierungsprojekte bestimmt. Diese Besinnung beziehungsweise „Rück“besinnung auf den Bestandsbau trifft, so BauInfoConsult, auch auf das neubaudominierende Bauhauptgewerbe zu.
Spannend daran ist, dass der neu justierte Fokus nicht nur einen Ausweg aus der aktuellen Krise darstellen kann. Vielmehr zahlt er auf einen der relevanten Megatrends der Branche ein, wie sie die Verfasser der Studie „Megatrends am Bau 2030“ ausführen: Neben anderen ist das Stichwort „Energieeffizienz“ leitend und prägend zugleich. Das größte Potenzial aber, so die Studie, liegt im Bereich der energetischen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten im Ausbau der Barrierefreiheit.
Aktuelle Herausforderungen im Überblick
- Auswirkungen der Energiekrise
- Baustoffmangel und steigende Materialkosten
- Preissteigerungen
- Umweltbelastung und Klimakrise
- Fachkräftemangel
- Eingebrochene Auftragslage
John F. Kennedy sagte einmal: “Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen – das eine bedeutet Gefahr, das andere Gelegenheit.“ Oder, wie es im Volksmund so schön heißt: Krisen sind zum Meistern da. Bevor wir nun also den Blick auf die Gelegenheiten und damit verbundenen Chancen richten, ein kurzer Blick auf den Status Quo.
Krisen, Konflikte und Kostensteigerungen – das scheint der Dreiklang der aktuellen Situation. Was nach Mollakkord klingt, lässt sich laut der Konjunkturprognose des ifo-Instituts 2024 positiv umstimmen: „Engpässe bei Energie, Vorprodukten und Arbeitskräften belasten die Produktion und treiben die Inflation auf Rekordhöhen. Im Jahr 2024 dürfte der Preisdruck langsam nachgeben“ heißt es in dort. Auch wenn sowohl seitens der Bauunternehmen als auch Bauherren weiterhin Geduld gefragt ist, bieten aktuelle Trends und Innovationen auf dem Markt Anlass genug, optimistisch nach vorne zu schauen