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PROFIBLICK SPEZIAL – Wärmedämmung im Fokus

Wärmedämmung 2025: Neue Anforderungen, smarte Lösungen und was das Handwerk jetzt wissen muss

Wärmedämmung gehört zu den Kerndisziplinen vieler Gewerke – und ist trotzdem ständig in Bewegung. Neue gesetzliche Standards, moderne Materialien, geänderte Förderbedingungen und ein zunehmender Fokus auf Nachhaltigkeit fordern auch erfahrene Betriebe heraus. Dieses Special zeigt kompakt und praxisnah, worauf es 2025 ankommt – inklusive typischer Schwachstellen, aktueller Trends und strategischer Tipps für Handwerksunternehmen.

GEG 2024, BEG & neue Spielregeln – was sich geändert hat

Mit dem Gebäudeenergiegesetz 2024 (GEG) und der angepassten Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) haben sich zentrale Rahmenbedingungen verändert.

  • Der Effizienzhausstandard 70 wurde als energetisches Ziel für förderfähige Sanierungen eingeführt.
  • Der sommerliche Wärmeschutz spielt in der Planung eine größere Rolle.
  • Einzelmaßnahmen – wie die Dämmung von Dach oder Außenwand – sind weiterhin förderfähig, unterliegen aber strengeren Nachweispflichten.

Zudem wurde die Förderung auf CO₂-Einsparung und Materialnachhaltigkeit ausgerichtet. Wer biobasierte Dämmstoffe verwendet oder mehrere Maßnahmen kombiniert, profitiert von höheren Fördersätzen.

>> Tipp: Qualifizieren Sie sich als „Sanierungsberater im Handwerk“ oder kooperieren Sie mit Energie-Effizienz-Experten. Kunden danken es mit Vertrauen und höherer Auftragsbereitschaft.

Gebäudetypen im Fokus – was brauchen welche Objekte?

Je nach Baualter und Konstruktion gelten unterschiedliche Anforderungen. Eine kurze Übersicht über die wichtigsten Gebäudearten:

Altbauten vor 1949:
Keine Hohlräume, oft feuchteempfindliche Konstruktionen. Eine Außendämmung ist meist technisch am besten, bei Denkmalschutz kommen innenseitige Systeme wie Kalziumsilikat oder Aerogelputz zum Einsatz.

Nachkriegsbauten (1950–1979):
Zweischaliges Mauerwerk mit potenziellen Hohlräumen für Einblasdämmung. Flachdächer erfordern oft Gefälledämmung zur Regenwasserabführung.

Bauten der 1980er und 1990er:
Oft vorhandene, aber zu dünne Dämmungen. Aufdopplung kann sinnvoll sein, erfordert aber Brandschutzprüfung. Die Kombination mit PV-Anlagen bei dieser Art von Bauten ist oft wirtschaftlich attraktiv.

Gewerbegebäude:
Hoher Glasanteil oder Sandwichkonstruktionen erfordern abgestimmte Lösungen. Modularität und Vorfertigung bieten hier klare Vorteile.

>> Tipp: Unbedingt Vor-Ort-Analyse inklusive Feuchtemessung und wenn nötig Bauteilöffnung vor Angebotserstellung durchführen. So vermeiden Sie teure Nacharbeiten und sorgen für Planungssicherheit.

Wärmedämmung richtig geplant – Kurzcheck für die Praxis

Eine technisch korrekte Wärmedämmung hängt von zahlreichen Faktoren ab. Die häufigsten Fehlerquellen in der Praxis:

  • Falsche Materialwahl, nicht abgestimmt auf Feuchteverhalten, Brandschutz oder Bauphysik
  • Schwachpunkte an Anschlussdetails, etwa bei Fensterlaibungen, Heizkörpernischen oder Dachanschlüssen
  • Fehlende Luftdichtheit – insbesondere bei Übergängen oder Durchdringungen

>> Tipp: Regelmäßige Teambesprechungen zu Musterdetails zahlen sich aus – sowohl für Qualität als auch für Zeiteffizienz auf der Baustelle.

Materialien im Vergleich

Handwerksbetriebe stehen häufig vor der Frage, welches Dämmmaterial für welchen Einsatz geeignet ist. Ein Überblick:

Material

Vorteile

Anwendungsbereiche

Mineralwolle (Stein-/Glaswolle)

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Nicht brennbar, guter Schallschutz

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Dach, Fassade, Zwischendecken

EPS (expandiertes Polystyrol)

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Günstig, leicht, gute Dämmleistung

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Außenwand, Kellerdecke

Holzfaserplatten

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Diffusionsoffen, ökologisch, gute Hitzeschutzwerte

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Dach, Innenwände

Vakuumdämmplatten (VIP)

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Extrem hohe Dämmwirkung bei geringer Dicke

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Balkone, Fensteranschlüsse

Zellulose

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Nachhaltig, guter Schallschutz

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Dachschrägen, Hohlräume

Ergänzende Impulse aus der Praxis

Neue Materialien, neue Chancen:
Biobasierte Dämmstoffe wie Hanf, Holzfaser oder Zellulose gewinnen an Marktanteil – mittlerweile rund 14 Prozent im Sanierungsbereich. Auch Vakuumdämmplatten oder Gefälledämmungen bei Flachdächern bieten technologische Vorteile und neue Anwendungen.

Detailarbeit entscheidet:
Wärmebrücken an Sockeln, Rollladenkästen oder Balkonen gehören zu den häufigsten Mängelpunkten. Vorgefertigte Anschlussdetails und thermisch getrennte Konsolen können hier Abhilfe schaffen.

Kompetenz als Wettbewerbsvorteil:
Betriebe mit Weiterbildungen, etwa zum Thema Nachhaltigkeit oder Fördermittelberatung, werden zunehmend bevorzugt beauftragt – ein Vorteil auch bei Ausschreibungen der öffentlichen Hand.

>> Tipp: Ein Materialmusterkoffer mit ökologischen Alternativen wird zum Beratungstool und signalisiert Kompetenz.

Blick nach vorn – Digitalisierung, Produktpässe und Nachwuchs

Die Einführung digitaler Produktpässe, BIM-gestützter Planung und Rückverfolgbarkeit von Baustoffen wird das Bauhandwerk nachhaltig verändern. Schon heute integrieren Hersteller QR-basierte Infos direkt auf Dämmstoffen – mit Daten zu CO₂-Fußabdruck, Herkunft oder Recyclingfähigkeit. Gleichzeitig gilt: Betriebe, die mit digitalen Tools wie 3D-Aufmaß, Baustellen-Apps oder Vorfertigung arbeiten, gelten als moderner – und sind für Auszubildende deutlich attraktiver.

>> Tipp: Nutzen Sie die Digitalisierungsförderung Ihrer Handwerkskammer oder BAFA-Zuschüsse, um frühzeitig Kompetenzen aufzubauen.

Sechs typische Irrtümer – und was wirklich gilt

1. „Je dicker, desto besser.“ Ab einer bestimmten Dämmstärke nimmt der Effizienzgewinn stark ab. Wirtschaftlichkeit entscheidet.

2. „Innendämmung ist riskant.“ Mit kapillaraktiven Materialien und Feuchtemanagement technisch sicher umsetzbar.

3. „Einblasdämmung reicht für alles.“ Nur sinnvoll bei geeigneter Konstruktion und dichter Gebäudehülle.

4. „Altbauten dürfen nicht verändert werden.“ Auch denkmalgeschützte Gebäude können mit reversiblen Systemen energetisch verbessert werden.

5. „Wärmedämmung verschließt das Haus.“ Luftdichtheit bedeutet nicht mangelnde Belüftung – kontrollierte Lüftungssysteme sind entscheidend.

6. „Förderung lohnt sich nicht.“ Richtig genutzt, lassen sich vier- bis fünfstellige Beträge an Zuschuss erzielen.

Fazit

Wärmedämmung bleibt ein zentrales Thema – aber die Anforderungen verändern sich. Technologischer Wandel, neue Baustoffe, verschärfte Auflagen und anspruchsvolle Kunden fordern Know-how und Weitblick. Handwerksbetriebe, die sich strategisch aufstellen, Materialien klug wählen, Anschlussdetails beherrschen und Digitalisierung mitdenken, sind bestens gerüstet – als Partner auf Augenhöhe im Bauprozess.

Quellen

  • Gebäudeenergiegesetz 2024, BMWK
  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BAFA/dena)
  • ZDH Branchenreport 2024
  • Umweltbundesamt: Nachhaltige Dämmstoffe & Digitale Produktpässe
  • BBSR Gebäudetypologie
  • Fachverband WDVS Marktanalyse
  • Prognos Studie Sanierungstrends
  • Fraunhofer IRB: Wärmeschutz mit WDVS (2023)

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